Im Juni 1947 beschlossen die aktiven und passiven Mitglieder des SV Sattelbach - Fahrenbach die Trennung des Vereins durchzuführen. Fahrenbach wird in Zukunft einen
eigenen Verein haben. Das Gründungsgesuch wurde eingereicht und am 27.06.1947 von der damaligen Militärregierung genehmigt.
Die Gründungsversammlung fand am 28.06.1947 um 22:00 Uhr im Gasthaus "Krone" in Fahrenbach statt.
Die Versammlung hatte folgende Punkte:
- Begrüssung durch Herrn Hauss
- Ursache und Zweck der Gründung
- Eintrittserklärung in den Verein durch Unterschrift
- Austrittserklärungen aus dem SV Sattelbach - Fahrenbach
- Erklärung über Sinn und Aufgabe des Vereins
- Vorschläge zur Wahl des 1. Vorstandes
Die Gründungsversammlung hatte folgendes Ergebnis:
- 1. Vorstand: Georg Schumacher
- 2. Vorstand: Jakob Hermann
- Vorstandsmitglieder: Erwin Reichert, Kurt Hauss, Nikolaus Wohl, Karl Henrich, Edmund Münch
- Spielausschuss: Hans Noe, Ludwig Achtstätter, Karl Eberle, Willi Schmidt, Toni Link
- Schriftführer: Erwin Reichert
- Kassenwart: Hermann Reimold
- Spielführer: Manfred Bopp
- Jugendleiter: Rudolf Thies
- Name des Vereins: VfR Fahrenbach
- Festlegung des Eintrittbeitrages mit RM 2,- , Mitgliedsbeitrages RM 0.50,-
- Sportplatzfrage
- Festsetzung der Versammlungstage
- Informationen über Vereinssatzungen
- Dankesworte durch Herrn Hauss
- Kurze Ansprache des 1. und 2. Vorstandes
- Schluss der Versammlung um 23:30 Uhr
Dass es zu dieser Gründungsversammlung kam, war Verdienst von Erwin Reichert und des damaligen Fahrenbacher Lehrers Kurt Hauss, der das sportliche Leben des
Ortes in vielerlei Hinsicht belebte.
Welcher Name sollte der neue Verein erhalten ?
Entscheidenden Anteil an der Namensgebung hatte der anwesende Willi Schmitt, der in der Versammlung zu Gast war. In Anlehnung an den VfR Mannheim wurde "VfR"
gewählt. Dies bedeutet: Verein für Rasenspiele. Als Vereinsfarben wurden "rot und blau" gewählt, da das erste beschaffte Trikot diese Farben hatte.
Fussballschuhe, Bälle, Trikots
Es war nicht einfach, diese für den Fussballsport so nötigen Utensilien zu besorgen. Erwin Reichert konnte durch gute Kontakte in den Pfälzer Raum den ersten Satz
Trikots für unsere Mannschaft beschaffen. Um Fussballschuhe musste sich jeder selbst bemühen, doch für 50 Pfund Getreide (Heinrich Lenz bekam diese sogar für 36 Pfund Weizen) oder andere Naturalien
waren auch diese zu haben. Besonders schwierig war jedoch die Beschaffung der Bälle und oftmals war für die Spiele nur 1 Ball vorhanden, welcher oftmals vor jedem Spiel wieder geflickt und
ausgebessert werden musste.
Das erste Spiel
Am 07. September 1947 war es dann endlich soweit. Folgende Mannschaft bestritt in Trienz gegen den dortigen FC Blau-Weiss Trienz das erste Spiel für den VfR
Fahrenbach:
Arthur Wieder, Otto Kleinschrot, Manfred Bopp, Fiktus Weber, Franz Reiss, Heinrich Lenz, Kurt Hauss, Michael Hermann, Rudolf Thiess, Franz Mandoki und Erich
Weber.
Das Spiel endete 3:3.
Der erste Sieg gelang bereits im zweiten Spiel bei der Platzeinweihung in Lohrbach mit 3:2 gegen Dallau und mit einem anschliessenden 1:0 nach Verlängerung gegen
Trienz wurde der erste Turniersieg in der jungen Geschichte des Vereins gefeiert.
Im dritten Jahr Meister
Ab der Spielrunde 1947/48 wurde in der Kreisklasse Staffel 4 der regelmäßige Spielbetrieb aufgenommen, doch die Erfolge waren spärlich und mehr als ein 8. Platz
war nicht drin. Bereits in der zweiten Saison wurde die Meisterschaft unter kuriosen Umständen knapp verpaßt und mit einem Punkt Rückstand gelang die Vizemeisterschaft in der neuen B-Klasse-Staffel
2.
Was war geschehen? Im entscheidenden Heimspiel gegen den FC Lohrbach hätte zum Aufstieg ein Punkt gereicht. Beim Spielstand von 1:1 in der 70. Minute musste das
Spiel wegen einer Ballpanne von Schiedsrichter Krämer aus Mosbach abgebrochen werden. Das Wiederholungsspiel wurde am 27.3.1949 vor 400 Zuschauern mit 0:1 verloren und somit war Lohrbach Meister. Ein
Jahr später sollte jedoch der Aufstieg gelingen und mit einem Punkt Vorsprung vor dem SV Oberdielbach errang man die Staffel-Meisterschaft. Das i-Tüpfelchen sollte noch folgen. Im Entscheidungsspiel
um die B-Klassen-Meisterschaft wurde Hüffenhardt mit 5:1 vom Platz gefegt, wobei Mandoki mit zwei Treffern sowie Kern mit einem Hattrick in der zweiten Halbzeit massgeblich Anteil hatten.
Spieler der damaligen Mannschaft
Franz Reiß, Heinrich Lenz, Konrad Kern, Franz Mandoki, Helmut Schneider, Otmar Diemer, Stephan Mandl, Nikolaus Pollich, Kurt Hauß, Manfred Bopp und Martin
Mandoki.
Die A-Klasse in den "50ern"
Die ersten Jahre in der neuen Spielklasse waren meist geprägt vom Abstiegskampf und die Klasse konnte in den ersten Jahren nur mit Mühe gehalten werden. Erst ab
Mitte der 50er Jahre war ein Aufwärtstrend festzustellen, wie dies meist einstellige Tabellenplätze am Rundenende belegen. Dieses Fussballjahrzehnt für den VfR durchlebten Spieler wie Franz und
Martin Mandoki, Kurt Hauß, Franz Reiß, Konrad Kern, Stephan Mandl, Otmar Diemer, Manfred Bopp, Niki Pollich, Michael Strammer, Heinrich Lenz, Karl und Peter Meidlinger, Helmut Schneider, Karl und
Albert Kästner, Leo und Herbert Eppel, Michael Antonow, Richard Straub, Georg Knapp, Kurt Heinrich, Rudi Adam, Gerhard Eisemann, Richard Reimold, Heinrich Schuh, Dieter Haas, Manfred und Rudolf
Ehret, Harry Kratky, Bernhard Kleinschrot .....
Frischer Wind, es geht bergauf - drei Meisterschaften in einem Jahr
Anfang der 60er Jahre setzte sich die Aufwärtsentwicklung fort und der VfR tastete sich von Jahr zu Jahr weiter an die Tabellenspitze. Einem vierten Platz in der
Saison 1964/65, folgt ein Jahr darauf die Vizemeisterschaft. Die Saison 1966/67 sollte das sportlich erfolgreichste Jahr in der noch jungen Vereinsgeschichte werden. Nach spannenden Spielen, wie z.B.
das Regenspiel zu Hause gegen den SV Aglasterhausen dem Mitkonkurrenten um die Meisterschaft, das mit 4:1 gewonnen wurde oder das "Meisterstück" in Muckental mit 4:2. Es war geschafft. Der Aufstieg
in die II. Amateurliga Odenwald war perfekt. Vater des Erfolges war der Trainer Nikolaus Pollich. Dank einer aussergewöhnlichen Torwartleistung, einer kompromisslosen Abwehr, eines spielstarken
Mittelfeldes, eines schussgewaltigen Sturmes sowie ausgesprochen guter Kameradschaft machte man die Meisterschaft perfekt. Neben den altbewährten Korsettstangen waren die freigemachten Jugendspieler
August Ferstl, Wolfgang Eppel I sowie Torjäger Karl Eil Garanten für diesen in der bisherigen Vereinsgeschichte größten sportlichen Erfolg. Als Krönung wurde im gleichen Jahr die II. Mannschaft der
Reserven sowie die A-Jugend Meister der Staffel Odenwald.
Spieler der damaligen Meistermannschaft:
Willi Kästner, Karl Eil, Bernhard Kleinschrot, Wolfgang Eppel, Kurt Henrich, Michael Jakob, August Ferstl, Rudolf Ehret, Manfred Linninger, Egon Kästner, Albert
Kästner, Karl Meidlinger, Peter Zimmermann, Ludwig Reiß und Werner Ebel.
Spieler der Reserve-Meistermannschaft:
Harry Kratky, Richard Reimold, Adolf Ehret, Wolfgang Schmitt, Klaus Karner, Erwin Münch, Adolf Konrad, Gunther Kreis, Dieter Haas, Volker Rosenbaum, Adolf Braun,
Werner Kuhn, Hans Estl.
Wer hätte das gedacht, 10 Jahre II. Amateurliga...
Das Abenteuer Amateurliga begann mit einem Heimspiel gegen den TSV Werbach furios. Vor über 450 Zuschauern wurde die Partie auf dem gefürchteten Waldsportplatz
mit 4:1 gewonnen. Am Ende der ersten Amateur-Saison sprang ein beachtlicher 6. Platz heraus. Neun weitere Jahre sollte der VfR sich in dieser Klasse behaupten und dies in der Regel mit eigenen
Spielern und Gegner wie SV Fortuna Walldürn, FC Kickers Walldürn, SC Viktoria Wertheim, FV Lauda, TSV Mudau, SpVgg Neckarelz, FV Mosbach, SV Osterburken, SV Wertheim ... Die weiteren Jahre waren
oftmals vom Abstiegkampf pur geprägt, doch durch manche Energieleistung, enormer Kampfkraft, besonders in den Heimspielen, konnte man sich immer wieder behaupten. In der Saison 1970/71 gelang dem VfR
beinahe sensationell der grosse "Coup". Bis kurz vor Rundenende spielt man mit dem FV Mosbach und dem TSV Mudau um die Meisterschaft, doch durch widrige Platzverhältnisse musste man seine Heimspiele
teilweise in Trienz austragen und so wurden wertvolle Punkte beim Kampf um die Tabellenspitze verloren. Bis Ende der Saison 1976 musste die grosse Fanschar des VfR immer wieder um den Klassenverbleib
zittern und in mancher entscheidenden Fussballschlacht wurden die für den Klassenerhalt nötigen Punkte geholt. Wer erinnert sich nicht gerne an Spiele wie: am 24.03.1968 bei Viktoria Wertheim ein
1:1, am 18.08.1968 gegen Obrigheim ein 5:4, am 13.04.1969 ein 2:2 bei Viktoria Wertheim, einem 4:2 Sieg am 19.04.1976 in Grünsfeld ...
Auf Talfahrt
Wie jeder Verein, so musste der VfR auch eine Durststrecke bewältigen. Am Ende der Saison 1976/77 musste nach zehn Jahren Amateurligazeit der bittere Weg des
Abstieges gegangen werden. Als Tabellenletzter mit nur 6 Pluspunkten musste man ab der Spielrunde 1977/78 die Verbandsspiele in der neugeschaffenen Bezirskliga bestreiten. Drei Spielrunden war mehr
oder weniger der Klassenerhalt das gesteckte Saisonziel. Zum Abschluss der Saison 1980/81 war auch der zweite Abstieg innerhalb von vier Jahren nicht zu vermeiden, denn im letzten Saisonspiel musste
in Dallau eine bittere 2:1 Niederlage hingenommen werden und als Tabellenletzter mit nur einem Punkt Rückstand auf das rettende Ufer war mit dem Abstieg in die A-Klasse das sportliche Tief
erreicht.
Auf Regen folgt Sonnenschein
Im ersten Jahr der A-Klasse tat sich der VfR schwer und mehr als ein Mittelfeldplatz war nicht drin. In der Saison 1982/83 mobilisierte man alle Kräfte und in
einem Herzschlagfinale wurde die Meisterschaft und somit der damit verbundene Wiederaufstieg in die Bezirksliga geschafft. Im letzten Heimspiel am 15.05.1983 musste gegen den Tabellenzweiten TSV
Schwarzach mindestens ein Punkt gewonnen werden und mit einem 1:1 Unentschieden wurde dies in einem ungemein nervenaufreibenden Spiel vor grosser Zuschauerkulisse auch erreicht.
Bezirksliga (seit 2004/2005 Kreisliga)
Seit dem Aufstieg 1983 war die sportliche Heimat des VfR die Bezirksliga. In den verbleibenden 80er und Anfang der 90er Jahre wurde jenseits des "Guten und des
Bösen" gespielt, was Tabellenplätze zwischen neun und zwölf jeweils am Rundenende ausdrückten. Seit der Saison 1991/92, die mit einem vierten Platz beendet wurde, war ein deutliches Bergauf
zu verzeichnen. In den folgenden Jahren spielte man immer um die Tabellenspitze mit, musste sich aber am Ende der Runde "Übermannschaften" wie FV Mosbach, SV Schefflenz, SV Neckargerach geschlagen
geben.
Die Saison 2004/2005 war eine überaus erfolgreiche Saison. Mit nur 3 Niederlagen belegte man hinter dem Meister SV Sattelbach nur knapp den 2. Platz, der
zur Relegationsteilnahme um den Aufstieg in die Landesliga Odenwald berechtigte. In einem umkämpften Spiel in Großeicholzheim vor etwa 1.200 Zuschauern war der FC Hettingen, als
Tabellenzweiter der Kreisliga Buchen, der Gegner. Nach einem frühen Rückstand konnte Markus Ehret kurz vor dem Pausenpfiff ausgleichen. Am Ende hatte Hettingen jedoch das glücklichere Ende und man
musste sich mit 1:2 geschlagen gebe. Außerdem erreichte man 2005 noch das Kreispokalfinale, welches ebenfalls gegen Haßmersheim mit 2:3 verloren wurde. In der nächsten Saison 2005/06 folgte
ein Abwärtstrend und man spielte gegen den Abstieg.
Zwei Abstiege in 3 Jahren
Nach über 20 Jahren Zugehörigkeit zur Kreisliga (früher Bezirksliga) musste man 2007 den bitteren Gang in die A-Klasse antreten. Ein kleiner Spielerkader und der
hohe Altersschnitt der Mannschaft waren einige Gründe für den Abstieg. Das erste Jahr in der neuen sportlichen Heimat A-Klasse wurde mit einem 10. Tabellenplatz abgeschlossen. In der folgenden Saison
2008/09 folgte der sportliche Supergau mit dem nochmaligen Abstieg in die B-Klasse. Man wähnte sich in der laufenden Runde in Sicherheit, kam am Ende aber in den Abstiegsstrudel und holte nur einen
Punkt aus den letzten vier Spielen.
Sofortiger Wiederaufstieg in der Saison 2009/10
Da der Kader nach dem Abstieg zusammen blieb konnte der Betriebsunfall Abstieg in die B-Klasse schnell repariert werden. Mit nur 2 Niederlagen in 34 Spielen
und 88 Punkten bei einem Torverhältnis von 134:33 stieg man in der Saison 2009/10 sofort wieder in die A-Klasse auf. Auch konnte das Kommunalraumturnier in dieser Saison gewonnen werden.
A-Klasse seit dem Jahr 2010 bis 2018
Die erste Saison 2010/11 in der A-Klasse spielte man im oberen Mittelfeld mit und belegte am Rundenende einen guten 7. Tabellenplatz mit 48 Punkten und
55:54 Toren. In der zweiten Saison 2011/12 konnte man sich mit 54 Punkten und 57:44 Toren auf einen beachtlichen 5. Platz steigern. Bis kurz vor Saisonende spielte man gar um den 2. Platz mit welcher
zum Aufstieg in die Kreisliga berechtigt. In den folgenden 7 Spieljahren 2012/13 bis 2018/19 wurden jeweils einstellige Tabellenplätze belegt. Bis ganz nach
vorne reichte es aber noch nicht.
Aufstieg in die Kreisliga in der Saison 2018/19
Nach mehreren vergeblichen Anläufen schaffte es der VfR in der Saison 2018/2019 in die Kreisliga Mosbach aufzusteigen.
Als Vizemeister spielte man eine konstant gute Runde und konnte den Aufstieg mit einem 3:0-Auswärtssieg beim SV Hüffenhardt bereits am vorletzten Spieltag
feiern.
Die Chronik des VfR wurde grösstenteils aus der Festschrift zum 50. Jubiläum des VfR im Jahre 1997 entnommen. Der Dank gilt der
damaligen Vorstandschaft für die Aufbereitung der Vereinsgeschichte. Ausgaben der Festschrift sind noch vorhanden und können über die Vorstandschaft bezogen werden.
|