AH reaktiviert den Fahrenbacher Bierkeller
Am Ortsausgang von Fahrenbach in Richtung Sattelbach, gegenüber der Tankstelle Hafner, liegt der Fahrenbacher Eis- und Bierkeller. Das 1874 erbaute und viele Jahre in Vergessenheit geratene Sandsteingewölbe wurde im Jahre 1996 von der Gemeinde Fahrenbach und dem Naturpark Neckartal – Odenwald wieder freigelegt. Vornehmlich Michel Jakob musste damals unzählige Fuhren Bauschutt abfahren um den 12 Meter langen Keller mit seinem Tonnengewölbe und den daneben liegenden Raum mit seiner mächtigen Kuppel freizulegen. In mühevoller Kleinarbeit gelang es ihm aber letztlich das einmalige Stück ländlicher Bau- und Kulturgeschichte zu erhalten. Zwar wird der Bierkeller das ein oder andere Male auch besichtigt, doch zu seiner eigentliche Bestimmung , dem Kühlen von Bier, kamen die Räumlichkeiten schon viele Jahrzehnte nicht mehr. Das änderte sich aber zu Beginn diesen Jahres, als Gotthard Münch und seine Freunde der AH-Mannschaft des VfR Fahrenbach die Idee hatten, für den diesjährigen Fastnachtsumzug ihr eigenes Fahrenbacher AH-Bier zu brauen. Das nötige Know-how holten sich die Hobby-Brauer Josef Hähnlein, Michael Jakob, Dietmar Schork und Wolfgang Roos bei Peter Backfisch aus Mosbach. Das Wasser für das Fahrenbacher Bier stammt von einer Quelle am Roberner See, die übrigen Zutaten beschaffte Gotthard Münch durch seine beruflichen Verbindungen zur Kaltenberg-Brauerei. Gebraut wurde das naturtrübe Bier übrigens streng nach dem Reinheitsgebot in den Räumen des „Grünen Baum“ in Fahrenbach. Wirt Hartmut Nohe, der dem Bier-Experiment von Anfang an positiv gegenüber stand, stellte während seines Betriebsurlaubes die Räumlichkeiten zur Verfügung und so war am 10. Januar 2009 „Brautag in Fahrenbach „. Die Brauarbeit, so die Beteiligten, war teilweise eine Kräfte zehrende Sache, denn das Filtern des Bieres mit Tüchern sorgte bei manchem für Muskelkater in den Armen. Letztlich aber lohnten sich die Anstrengungen, denn nach dem Brautag konnten etwa 95 Liter des „Original AH-Bieres „ in den Fahrenbacher Bierkeller gebracht werden. Das geschah zwar nicht ganz stilecht in Plastikfässern, was aber der Qualität des Selbstgebrauten keinen Abbruch tat. Im historischen Bierkeller, bei konstanten sieben Grad Celsius, reifte das naturtrübe Gebräu, ständig überwacht von „Kellermeister „ Michael Jakob. Kurz vor Fastnacht stand dann nach der letzten Verkostung die Abfüllung, natürlich in Handarbeit mit Eimer, Sieb und Trichter an. Erste Probetrinker waren die AH-Mitglieder des VfR Fahrenbach, die allesamt „Experiment gelungen„ testierten. Das Fahrenbacher AH-Bier, im Geschmack einem Export ähnelnd, war dann auch eine der Hauptattraktionen des Fahrenbacher Fastnachtsumzuges, denn etliche Zuschauer ließen sich den Gratis-Schluck schmecken. Ob das „Fahrenbacher AH-Bier“ wirklich eine einmalige Rarität bleibt, darf aufgrund der rundum positiven Resonanz bezweifelt werden. Beste Lagerungsmöglichkeiten hat man mit dem Bierkeller ja. Herzlichen Dank an Uwe Köbler für den Bericht und das Bild!